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BARMER Pflegereport 2012

Im Barmer Pflegereport 2012 werden zentrale Themen der Pflegepolitik, aktuelle sowie langfristige Entwicklungen im Pflegebereich, die Gesamtlebenszeitkosten der Pflege und relevante, kostentreibende Diagnosen bei Pflegebedürftigkeit beleuchtet. Diese Übersicht verdeutlicht die Herausforderungen und Notwendigkeiten für zukünftige Reformen und Anpassungen im deutschen Pflegesystem:

1.1 Pflegepolitik
Das Pflege-Neuausrichtungsgesetz (PNG) von 2012 führt neben positiven Ansätzen wie der Förderung alternativer Pflegeformen eine steuerliche Unterstützung für private Pflegezusatzversicherungen ein, was kritisch betrachtet wird. Ein Mangel des Gesetzes ist das Fehlen der Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und einer notwendigen Dynamisierung der Leistungen, was die Soziale Pflegeversicherung langfristig schwächen könnte.

1.2 Aktuelle Entwicklungen
Das Wachstum der Zahl der Pflegebedürftigen hat sich verlangsamt, ist regional unterschiedlich und wird bis 2033 voraussichtlich wieder ansteigen. Es gibt erhebliche regionale und trägerspezifische Unterschiede bei den Heimentgelten. Die Qualität der Pflegenoten wird kritisiert, da sie die tatsächliche Qualität der Pflegeeinrichtungen nicht ausreichend differenziert darstellen.

1.3 Langfristige Entwicklungen
Die altersspezifischen Prävalenzen der Pflegebedürftigkeit sind über die Zeit relativ konstant geblieben, wobei die Zahl der Pflegebedürftigen hauptsächlich aufgrund der demographischen Alterung gestiegen ist. Es gibt eine Tendenz zu weniger schweren Pflegestufen, während die Inzidenz der Pflegebedürftigkeit bei Frauen insgesamt rückläufig ist.

1.4 Gesamtlebenszeitkosten der Pflege
Die Gesamtlebenszeitkosten für Pflege variieren stark, mit hohen privaten Zuzahlungen insbesondere bei stationärer Pflege. Die Sozialhilfe übernimmt signifikante Anteile der Kosten für finanziell bedürftige Pflegebedürftige, insbesondere bei Frauen, die durchschnittlich höhere Lebenszeitausgaben haben.

1.5 Relevante und kostentreibende Diagnosen bei Pflegebedürftigkeit
Kognitive Defizite, Inkontinenz und Dekubitus sind relevante und kostentreibende Zustände bei Pflegebedürftigen. Diese Diagnosen führen zu höheren Ausgaben sowohl für die Pflegeversicherung als auch für die allgemeine Krankenversicherung, was die Notwendigkeit einer besseren präventiven und kurativen Pflege unterstreicht.

Dies ist eine zusammengefasste Darstellung des Originalberichts von der Barmer Krankenkasse.

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