BARMER Pflegereport 2022
Der Barmer Pflegereport 2022 bietet eine kritische Analyse der aktuellen Herausforderungen in der deutschen Pflegeversicherung, darunter die Unzulänglichkeiten des Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetzes (GVWG) und die Folgen der COVID-19-Pandemie für das Pflegesystem.
Zusammenfassung der Hauptpunkte:
Fehlschlag der einrichtungsbezogenen Impfpflicht:
Die 2021 eingeführte einrichtungsbezogene Impfpflicht hat nicht zu einer signifikanten Erhöhung der Impfquote in Pflegeeinrichtungen geführt und wird als wenig effektiv in der Pandemiebekämpfung bewertet.
Unzulänglichkeit des GVWG zur Begrenzung von Eigenanteilen:
Das GVWG hat sich als ineffektiv erwiesen, um die steigenden Eigenanteile in der stationären Pflege nachhaltig zu begrenzen. Trotz kurzfristiger finanzieller Entlastungen für Pflegebedürftige durch das GVWG wird erwartet, dass diese durch inflationsbedingte und tarifliche Pflegesatzsteigerungen bis 2024 überkompensiert werden.
Unterfinanzierung und fehlende politische Maßnahmen:
Die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen zur Verbesserung der Langzeitpflege wurden bisher nicht umgesetzt. Zudem ist das GVWG unterfinanziert, was die Finanzierungslücke bis 2024 auf voraussichtlich 1,8 Milliarden Euro ansteigen lässt.
Reformbedarf nach Verfassungsgerichtsurteil:
Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom April 2022, das eine Neuregelung der Beitragssatzdifferenzierung unter Berücksichtigung der Kinderzahl fordert, schafft neuen Reformbedarf, der potenziell zu Einnahmeausfällen von zwei Milliarden Euro führen könnte.
Pandemiebedingte Finanzierungslücken:
Die Versprechungen, pandemiebedingte Mehrausgaben in der Pflege aus Steuermitteln zu finanzieren, wurden nicht eingehalten. Stattdessen verbleibt ein Großteil der zusätzlichen Kosten von 5,2 Milliarden Euro bei der Pflegeversicherung, was die finanzielle Belastung weiter erhöht.
Dies ist eine zusammengefasste Darstellung des Originalberichts von der Barmer Krankenkasse.
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